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Botulinumtoxin – wie hilft es bei Sialorrhoe?

Für die Behandlung von Sialorrhoe gibt es verschiedene Ansätze und Behandlungsmethoden. Welche Therapie die größten Erfolgsaussichten hat, wird individuell vom behandelnden Arzt entschieden. Eine mögliche Behandlungsmethode ist die Injektion von Botulinumtoxin. Auf dieser Seite erklären wir die Wirkungsweise des Medikaments und zeigen, wie es angewendet wird und die Symptome lindert.

Die Wirkungsweise von Botulinumtoxin

Botulinumtoxin wirkt wie die Anticholinergika auf den Neurotransmitter Acetylcholin, aber wesentlich gezielter, da es direkt in die Speicheldrüsen injiziert wird und dort lokal wirkt. Es ist in der Lage, die Wirkung des aus der Synapse freigesetzten Neurotransmitters Acetylcholin auf die Speicheldrüse zu vermindern.

Bei einer Sialorrhoe wird dadurch die Funktion der Speicheldrüsen, Speichel zu produzieren, deutlich vermindert. Die Blockade durch Botulinumtoxin bewirkt, dass die Speicheldrüse nicht mehr durch neue Signale von Acetylcholin zur Arbeit, sprich zur Speichelproduktion, angeregt wird. Eine geminderte Sekretion von Speichel führt dazu, dass Patienten weniger Speichel schlucken müssen und minimiert somit den Ausfluss aus dem Mund.

Im Gegensatz zu anderen Präparaten ist Botulinumtoxin dabei verhältnismäßig nebenwirkungsarm. Für weitere Informationen sollten Betroffene sich direkt an den behandelnden Arzt wenden.

Eine medizinische Illustration der Signalübertragung zwischen Nerven und Speicheldrüse - die zur Speichelbildung führt, aber bei Sialorrhoe gestört sein kann.

Wie wird Botulinumtoxin angewendet?

Da jeder Patient unterschiedliche Voraussetzungen mit sich bringt, muss die Therapie mit Botulinumtoxin individuell geplant werden. Dies passiert in Absprache mit dem behandelnden Arzt. Die Verabreichung des Medikaments erfolgt mittels Injektion über eine feine Spritze, bei der Botulinumtoxin direkt in die Speicheldrüsen gegeben wird. Hierbei muss beachtet werden, in welche Speicheldrüse der Wirkstoff injiziert wird. In der Regel handelt es sich um die Ohrspeicheldrüse (Glandula parotidea) und die Unterkieferspeicheldrüse (Glandula submandibularis).

Die Wirkung von Botulinumtoxin kann sich meist schon wenige Tage nach der Injektion einstellen. Bei Erwachsenen und Kindern hält diese für ungefähr 16 Wochen an, bevor die Konzentration des Botulinumtoxins in den Speicheldrüsen vom Körper so weit abgebaut wurde, dass eine neue Injektion notwendig ist.

Eine medizinische Illustration der Signalübertragung zwischen Nerven und Speicheldrüse - die zur Speichelbildung führt, aber bei Sialorrhoe gestört sein kann.

In der Medizin wird das Neurotoxin Botulinumtoxin in kontrollierter Dosis dazu eingesetzt, die Aktivität der Speicheldrüsen vorübergehend zu mindern. Die daraus resultierende verminderte Speichelproduktion kann die Symptome der Sialorrhoe bei Betroffenen minimieren.

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