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Sialorrhoe: Logopädie als Behandlungsform

Die Behandlung einer Sialorrhoe zielt darauf ab, die Symptome der Betroffenen zu reduzieren. Durch eine Reduzierung des unwillkürlichen Speichelaustritts aus dem Mund kann sich die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Da sich die Erkrankung oftmals in unterschiedlichen Symptomen und Ausprägungsgraden äußert, muss die Behandlung individuell gestaltet werden. Ein wichtiger Teil des Behandlungsplans ist die logopädische Therapie.

Bei dieser konservativen Methode lernen die Betroffenen gezielte Schlucktechniken, die zu einer Verbesserung der Symptome beitragen können. Der große Vorteil dieser Therapie ist, dass die angelernten Übungen anschließend problemlos zu Hause praktiziert werden können. Im Falle von akuten Symptomen können Betroffene diese Schlucktechniken nutzen, um möglicherweise selbst temporäre Verbesserungen zu bewirken.

Wieso die Logopädie bei Sialorrhoe helfen kann

Bei dem medizinischen Zweig der Logopädie handelt es sich um die Forschung und Behandlung von Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- und Hörstörungen. Das Ziel der Behandlung ist eine Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit. Bekannte Störungen, die durch die Logopädie behoben werden können, sind unter anderem das Stottern und Lispeln.

Da Betroffene einer Sialorrhoe oftmals an verschiedenen Störungen im Mund- und Rachenbereich leiden, die die Kommunikationsfähigkeit stark einschränken, ist die logopädische Therapie ein wichtiger Teil der Behandlung. Logopäden stehen den Betroffenen dabei beratend zur Seite und versuchen, die Ursachen der Störungen bestmöglich zu erklären.

Das Verständnis über die Hintergründe der Erkrankung kann vielen Betroffenen helfen, die Sialorrhoe besser zu verstehen. Neben der beratenden Funktion bietet die logopädische Therapie auch einen praktischen Teil mit Übungen. In gezielten Sprach- und Schlucktrainings lernen die Betroffenen, wie sie die feuchte Aussprache reduzieren und dadurch wieder freier kommunizieren können.

Die funktionelle Schlucktherapie

Der unkontrollierte Speichelausfluss ist das Hauptsymptom einer Sialorrhoe. Wenn dieser aus dem Mund austritt, wird die Aussprache feucht oder sogar unmöglich. Dies kann zu Scham und sozialem Rückzug führen. Mit einer funktionellen Schlucktherapie (Dysphagietherapie) kann die Logopädie gezielt dabei helfen, dieses Problem zu lösen.

Dafür werden verschiedene Übungen kombiniert, die den Betroffenen Schlucktechniken beibringen sollen. Ein kontrolliertes, da angelerntes Abschlucken des Speichels kann dabei helfen, die Aussprache zu verbessern und somit das Selbstvertrauen in die eigene Kommunikation zu steigern. Die Zusammenstellung dieser Übungen ist stets individuell auf die Bedürfnisse und Symptome der Betroffenen angepasst. Mögliche Ziele der funktionellen Schlucktherapie sind:

  • Kräftigung von geschwächten Muskeln im Mund- und Halsbereich
  • Vermeidung von Verschlucken des Speichels durch gezieltes Abhusten
  • Haltungsänderung von Kopf und Oberkörper

Die Grundlagen einer erfolgreichen Therapie

Die Schwerpunkte der Logopädie und die Symptome der Sialorrhoe decken sich in vielen Punkten und machen eine logopädische Therapie zu einem logischen Schritt im Behandlungsprozess der Erkrankung. In den meisten Fällen reicht diese konservative Methode jedoch allein nicht aus, um die Symptome der Sialorrhoe nachhaltig zu minimieren oder gar zu heilen. Weitere ärztliche Therapien mit Medikamenten, wie z.B. Botulinumtoxin, sind oftmals vonnöten. Dennoch ist die logopädische Behandlung ein wichtiger Baustein, da die gelernten Übungen auch zu Hause fortgeführt werden können.

Eine wichtige Grundlage, die Betroffene für die logopädische Behandlung mitbringen müssen, ist Geduld. Das Lernen der Übungen kann einiges an Zeit kosten und gerade zu Beginn frustrierend sein, falls es nicht sofort funktioniert wie gewünscht. Von diesen kleinen Fehlschlägen sollten Betroffene sich nicht unterkriegen lassen, da die Übungen mit Geduld und vielen Wiederholungen einen sichtbaren Effekt erzielen können. Angehörige können diesen Prozess durch Verständnis und aufrichtigem Interesse an der Therapie unterstützen.

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